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Pfauen

Mit tukki wird höchstwahrscheinlich der Blaue Pfau (Pavo cristatus) bezeichnet, der schon seit der Antike als Haustier gehalten wird (1Kön 10,22; 2Chr 9,21). Auf Tamil, das in Sri Lanka, der Heimat des Pfaus, gesprochen wird, heißt er tokai. Man nimmt an, dass Händler ihn zur Zeit Salomos unter diesem Namen in Israel eingeführt haben.

rad:schlag – Pavo cristatus, der Blaue Pfau, hat seinen langen Federschweif mit den farbenprächtigen »Pfauenaugen« zu einem riesigen Schirm aufgespannt, schwenkt ihn langsam hin und her und lässt ihn, auf dem Höhepunkt seiner Darbietung, durch Muskelanspannung mit einem lauten Rascheln erzittern.

Wegen seines spektakulären Prachtgefieders wurde er als Ziervogel gehalten. Bis heute ist er in Israel nicht heimisch geworden und lebt dort weiterhin nur in menschlicher Obhut. Man kann ihn allerdings frei herumlaufen lassen, da er standorttreu ist und freiwillig jeden Abend wieder an seinen angestammten Schlafplatz zurückkehrt. Der Pfau gilt als Sinnbild für Eitelkeit, Stolz und Luxus. Der Anblick, wenn er sein Rad schlägt, ist imponierend. »Schweifspiegelnder Pfau« wird er dann im Jägerlatein genannt. Die langen Schwanzfedern schränken den Hahn in seinem Flugvermögen sehr ein, und die leuchtenden Farben machen es ihm sehr schwer, sich zu verstecken. Nach dem Handicap-Prinzip macht ihn genau dieser Umstand für die Weibchen attraktiv. Wer trotz dieser opulenten Prachtentfaltung überlebt, muss »ein ganzer Kerl« sein.

farb:explosion – Ein Raster aus winzigen Luftkammern in den Federstrahlen streut das einfallende Licht durch Interferenzbildung in irisierende Farben der Opaleszenz. Das bedeutet, dass wir es hier mit Strukturfarben zu tun haben, die nicht durch bunte Pigmente hervorgerufen werden. Eine zerriebene Feder zerfällt zu mattgrauem Pulver.

blaues:wunder

Die blaue Federkrone auf seinem Scheitel, das herrlich leuchtende Hals- und Brustgefieder und die »Pfauenaugen« in seinen Schwanzfedern irisieren. Das heißt, sie lassen das Licht, ähnlich wie eine Seifenblase, je nach Einfallswinkel in allen Regenbogenfarben schimmern. Wenn der Pfau im Sonnenlicht herumstolziert, sorgt das für einen grandiosen Anblick. Man hat die zugrundeliegenden optischen Effekte sehr genau untersucht und dabei interessante Entdeckungen gemacht: Die Mikrostruktur der Federoberflächen zerlegt und reflektiert das einfallende Licht in Gittern mit genau festgelegter Rasterung. Über so viel verschwenderische Schönheit kann man nur staunen. Bei anderen Arten sieht man, dass es auch viel schlichter geht. Wenn Konstruktionen sehr viel aufwändiger sind, als sie sein müssten, um ihre Funktion zu erfüllen, kann man das als »spielerische Komplexität« bezeichnen und darin ein »Design-Signal« sehen. Der Schöpfer zeigt, dass es Ihm um mehr geht als die bloße Erfüllung biologischer Funktionen.

frau:pfau – Ein dünnes Krönchen und ein paar schillernde Halsfedern zieren auch sie, aber ansonsten kommen die Damen neben ihren funkelnden Kavalieren etwas blass daher.

Quellennachweis:

Freyer, P; Wilts, BD; Stavenga, DG: Reflections on iridescent neck and breast feathers of the peacock, Pavo cristatus. Interface Focus 2018; 9:20180043; doi: 10.1098/rsfs.2018.0043

Weiss, IM; Kirchner, HOK: The peacock’s train (Pavo cristatus and Pavo cristatus mut. alba) I. structure, mechanics, and chemistry of the tail feather coverts. Journal of Experimental Zoology 2010; 313(A):690-703; doi: 10.1002/jez.641

Bildnachweis:

Wikipedia: Frau Pfau / Thomas Quine // Pfauenauge (oben) / MichaelMaggs // Pfauenauge (unten) / Thomas Bresson

andere Lizenzen: Titel – Portrait vom Pfau / shutterstock_412807438.jpg / Rosalba Matta-Machado // Pfau schlägt Rad / shutterstock_1760326532.jpg / Mariola Anna S

Link zum Buch: https://www.daniel-verlag.de/produkt/federfuehrer

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